PressemitteilungClemens-August-Gymnasium unterstützt Nitya Bal Vikas Deutschland e. V. mit 1.000 Euro – Neuer Spendenlauf geplant
Münster/Pfeffenhausen - Über ein halbes Jahr lang warteten sie auf ihre Schulbücher. Ein eigentlich undenkbarer Zustand.Dabei geht es nicht um die Schüler des Clemens-August-Gymnasiums Cloppenburg (CAG), sondern die Mädchen und Jungen in den staatlichen Schulen des indischen Bundesstaates Bihar. Eine Verbesserung der Situation in den dortigen staatlichen Bildungseinrichtungen strebt der Verein Nitya Bal Vikas Deutschland e. V. (NBV) an – dessen Partnerschule das CAG ist.Im vergangenen Jahr sammelten die Schülerinnen und Schüler des CAG bei diversen Aktionen 1.000 Euro für die Projekte von NBV. Ein Highlight war dabei die Pfandflaschensammelaktion der Klasse 8c, bei der insgesamt rund 300 Euro zusammenkamen. „Über 700 Euro sind außerdem durch die Kollekte im Abiturgottesdienst im letzten Jahr zusammengekommen“, ergänzt Annette Ovelgönne-Jansen, Schulleiterin des CAG. „Wir können uns glücklich schätzen, regelmäßig vom CAG in dieser Größenordnung unterstützt zu werden“, freut sich Benjamin Scholz, Vorstandsmitglied von NBV und ehemaliger Abiturient am CAG.
Mädchen in einer staatlichen Grundschule in Bihar
In Bihar, dem ärmsten Bundesstaat Indiens, arbeitet der Verein mit Partnerorganisationen zusammen an einer strukturellen Verbesserung des staatlichen Bildungssystems. „Auch in Indien ist das Recht auf Bildung festgeschrieben“, erklärt Scholz. Die Realität sieht aber ganz anders aus als zum Beispiel in Deutschland. „In den Schulen gibt es zum Teil nicht einmal getrennte Toiletten für Jungen und Mädchen, geschweige denn Lehrmaterialien“, so Scholz. Um die Einhaltung der Standards zu garantieren, hat sich der Verein mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen im Bundesstaat vernetzt und eine Kampagne gestartet. „Wir üben Druck auf die staatlichen Stellen aus, damit diese ihren Verpflichtungen nachkommen“, berichtet Scholz. Zugleich arbeiten Mitarbeiter vor Ort aber auch direkt in den Schulen. Mithilfe von Trainings in den Schulen sollen die oft schlecht ausgebildeten Lehrkräfte weiterqualifiziert werden. Außerdem plant NBV in den kommenden Wochen auch erste sofort sichtbare Verbesserungen durchzuführen. Finanziell unterstützt von der Emil und Marianne Lux-Stiftung sollen bauliche Veränderungen in den Schulen vorgenommen werden, die nicht gesetzlich festgeschrieben sind. „Das können Ventilatoren für den heißen Sommer sein oder aber auch eine kleine Bibliothek“, erläutert Scholz.
Diskussion mit Lehrerinnen einer Schule
Parallel zum Bildungsprojekt in Bihar läuft im abgelegenen Hinterland des Bundesstaates Rajasthan ein Ausbildungsprojekt – ebenfalls gefördert von NBV. 20 indigene Frauen lernen dort Nähen und Schneidern und sollen in einem nächsten Schritt in einem nicht-profitorientierten Sozialunternehmen organisiert werden.
Frauen aus einem abgelegenen Dorf bei der Ausbildung
„Diese beiden Projekte verursachen natürlich stetig Kosten. Deswegen sind wir umso dankbarer, das CAG an unserer Seite zu wissen“, sagt Scholz. Die nächste Aktion an seiner ehemaligen Schule ist auch schon geplant: Am Wandertag Ende Juni findet dort erneut ein Spendenlauf zugunsten von NBV statt.
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