[Abgeschlossen] COVID-19 Sofortprogramm 2021
Der Ehemann und Familienvater hat den Kampf gegen Covid-19 verloren. Seitdem steht eine Familie aus dem Dorf Dharfari, rund 50 Kilometer entfernt von der Großstadt Muzaffarpur im indischen Bundesstaat Bihar am Ufer des Ganges gelegen, ohne Einkommensquelle da. Der Mann war alleiniger Ernährer der Mutter und ihrer zwei Töchter. Neben dem Verlust des Vaters und Ehemanns müssen die drei Frauen jetzt auch noch um das tägliche Überleben kämpfen.
In einer anderen Familie sind alle Familienmitglieder an Tuberkulose erkrankt. Auch sie sehen sich neben den gesundheitlichen Problemen mit Schwierigkeiten, den täglichen Bedarf an Essen zu decken, konfrontiert.
Die Situation in Indien im April 2021 war verheerend: Menschen, die in den Schlangen vor völlig überfüllten Krankenhäusern ersticken, weil sie keinen Sauerstoff bekommen und hoffnungslos überlaufene Krematorien bildeten nur die Spitze des Eisberges. Aufgrund der hochansteckenden Delta-Variante und fehlender Eindämmungsmaßnahmen durch die Regierung schossen die Corona-Infektionszahlen in Indien in die Höhe. Viele arme Menschen, die im informellen Sektor arbeiten und deren Familien oft von der Hand in den Mund leben, litten auch nach Abflachen der Infektionswelle noch unter den Folgen von Lockdowns und anderen Einschränkungen.
Aus diesem Grund legten wir im Frühjahr 2021 zwei Nothilfeprojekte auf, um in Not geratene Menschen und Arbeitskräfte im Gesundheitssektor mit dringend benötigten Hilfsgütern zu unterstützen. Am Ende konnten wir die Nothilfe dank großzügiger Unterstützung aus Deutschland und Europa mit fast 20.000 Euro unterstützen.
In einer ersten Aktion verteilte unsere Partnerorganisation Prayatna 25.000 medizinische N95-Masken an Familien und Menschen in prekären Wohn- und Arbeitsverhältnissen im Bundesstaat Bihar und in der Hauptstadtregion Delhi.
Die zweite Projektphase war noch umfangreicher gestaltet: Zum einen verteilen Mitarbeiter vor Ort Essensrationen bestehend aus Tee, Öl, Sojabohnen, Hülsenfrüchten, Salz und Zucker sowie Hygienekits an bedürftige Menschen.
Zum anderen versorgten sie Krankenhausmitarbeiter und andere Beschäftigte im Gesundheitssektor mit medizinischer Schutzausrüstung. Die an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfenden Arbeiterinnen und Arbeiter waren häufig nur unzureichend gegen eine Infektion mit dem Virus geschützt.